Von Mantas und Tempeln - Komodo und Yogyakarta

Es gibt so gewisse Namen und Orte, bei welchen Taucherherzen etwas schneller, höher und intensiver schlagen. Und Komodo in Indonesien gehört definitiv dazu. Denn durch die vielen kleinen Inseln nahe beieinander entstehen aufgrund der Gezeiten starke Strömungen. Und wo Strömungen sind, dort ist jeweils viel los unter Wasser. Und genau dafür, für starke Strömungen und ein reiches Unterwasserleben, dafür ist Komodo bekannt. Wir waren bereits einmal tauchen in Komodo, damals tauchten wir vom Komodo Resort aus. Doch dieses Mal haben wir uns für eine Tauchsafari eingeschrieben. Und die hatte es in sich!

 





 

 Komodo erreicht man von Jakarta aus mit einem rund zweistündigen Flug nach Labuan Bajo, einem kleinen Hafenstädtchen, von wo alle Touren und Aktivitäten der Gegend starten. Wir haben zuerst zwei Tage zum Akklimatisieren wiederum im wunderschönen Komodo Resort verbracht und bereits dort grandiose Tauchgänge absolviert, bevor wir unser Schiff, die Komodo Sea Dragon, boarden konnten. Das Schiff wurde kurz vor der Corona Pandemie in Betrieb genommen und ist das geräumigste Tauchschiff, das wir je erlebt haben. Wir hatten eine Kabine mit kleinem Balkon im Oberdeck: morgens vor dem ersten Tauchgang dort den Kaffee zu geniessen war schlicht paradiesisch!

 


 


 

Der Komodo Nationalpark lässt sich grob in drei Gebiete unterteilen: Nord, Zentral, Süd. Wir starteten unsere Tour in der Mitte, in Zentralkomodo, und fuhren erst ganz nach Süden, bevor wir auch den Norden und dann wiederum den zentralen Teil betauchten. Nicht nur die Tauchgänge waren grandios und boten alles, was das Taucherherz liebt (eindrückliche Steilwände, wunderschöne Korallengärten, atemberaubende Tierbegegnungen - Mantas, Schildkröten, Delfine, Haie, Tintenfische...), auch die vorbeiziehende, sich ständig wechselnde Landschaft über Wasser begeisterte uns. Höhepunkte über Wasser waren sicherlich zum Einen das Besteigen des Aussichtspunktes auf Padar Island, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf drei Buchten hatte - unser Glück war, dass wir einerseits in der Nebensaison unterwegs waren, sowie der Aufstieg erst abends auf dem Programm stand. Denn wie wir am nächsten Morgen bei der Weiterfahrt sahen: zuweilen muss man ganz schön anstehen, um überhaupt auf den Berg zu klmmen. Zum Anderen war auch der Besuch des Loh Liang Komodo National Parks ein Highlight, wo die riesigen und gefürchteten Komodowarane zu besichtigen sind. Diese urtümlichen Tiere mal in echt zu sehen, aber auch den Respekt der Ranger vor diesen Tieren zu sehen, war eindrücklich. Und ja, am letzten Abend wartete die Crew dann nochmals mit einer Überraschung auf: auf Kalong Island starten jeden Abend, bei Einbruch der Dämmerung, Tausende von Flughunden ihren Überflug nach Flores, um sich an den Fruchtbäumen dort zu sättigen. Während beinahe einer Stunde konnte man diesem faszinierenden Treiben zusehen, bis alle ausgeflogen waren.

 





 

Nach solch eindrücklichen Naturerlebnissen über und unter Wasser freuten wir uns auf ein paar Tage Kultur bei Yogyakarta, der bekannten Universitätsstadt auf Java. Wir waren im ehrwürdigen und geschichtsträchtigen The Phoenix Hotel untergebracht, welches einen guten Ausgangspunkt darstellt, um auch zu Fuss etwas die Stadt zu erkunden: der quirlige Mikrokosmos der Malioboro Street mit all seinen kleinen Läden und Essständen hat uns ganz besonders fasziniert.

 

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes haben wir den Borobudur Tempel besucht, die grösste buddhistische Tempelanlage der Welt, rund 25km nordöstlich von Yogyakarta. Gebaut wurde der Tempel im 8. Jhd., ganz ohne Zement und Mörtel, und in nur 53 Jahren vollendet. Gemäss der buddhistischen Kosmologie besteht der Tempel aus insgesamt neun Stockwerken auf drei Ebenen, welche alle besichtigt werden können - jedoch sind die Besichtigungen auf 1500 Besucher / Tag beschränkt, um den trotz aller Bemühungen unaufhaltsamen Zerfall etwas weiter zu verzögern. Verziert ist der Tempel mit Reliefdarstellungen, welches Szenen aus dem Leben und der Lehre Buddhas darstellen, sowie unzählichen Buddhastatuen. 

 





 

Am folgenden Tag haben wir den hinduistischen Prambaman Tempel besucht, die grösste hinduistische Tempelanlage Indonesiens, welcher aus dem 9. Jhd. datiert. Die meisten der einzelnen Bauten wurden Opfer von Erdbeben oder Plünderungen, dennoch waren wir sehr beeindruckt und begeistert, insbesondere, da uns der lokale Guide tief in die Bedeutungen der Bauten und Darstellungen einführte. Auf der Tempelanlange befinden sich ebenso drei kleine buddhistische Nebentempel, die etwas früher als der Prambaman Tempel gebaut wurde: trotz gewisser Anknüpfungspunkte und Ähnlichkeit kann man so gut auch die einzelnen Unterscheidungsmerkmale der buddhistischen und hinduistischen Tempel studieren. Und beiden Tempeln, dem Borobudur als auch dem Prambaman gemein ist, dass beide bald in Vergessenheit gerieten und jahrhundertelang unbeachtet waren. Heute sind beide Tempel UNESCO Weltkulturerbe.









Die Vielfalt Indonesiens, sowohl kulturell, als auch religiös, kulinarisch und landschaftlich, hat uns einmal mehr begeistert. Die Freundlichkeit der Menschen, welchen wir begegnen durften, hat unseren Aufenthalt einmal mehr perfekt gemacht. Indonesien ist und bleibt ein Sehnsuchtsort von uns, gerne werden wir wieder kommen. In der Zwischenzeit folgt man uns am Besten auf Instagram.

Kommentare