Auf dieses Wochenende haben wir uns seit Langem gefreut! Denn es versprach ein doppelter Genuss zu werden: zum Einen wollten wir die Stadt Hamburg mit ihren Sehenswürdigkeiten und ihren weltberühmten Hafen erkunden. Zum Anderen fand an diesem Wochenende der Hamburg Marathon statt, wo wir uns für die Halbmarathon Strecke angemeldet haben. Doch ein paar Tage vor der Hinreise war dann plötzlich Bangen angesagt, ob wir überhaupt hinkommen: am Flughafen Hamburg und auf dem gesamten Netz der Bahn waren Streiks angesagt....
Nun, wir sind dank EasyJet dennoch gut hingekommen. Unser Hotel hatten wir strategisch gewählt, nahe Start und Ziel des Halbmarathons bei der Messe Hamburg: wir waren im Mövenpick Hamburg untergebracht, welches sich im ehemals grössten Wasserturm Europas befindet, gleich bei der Sternschanze. Dort befindet sich auch eine der vielen Verleihstationen von StadtRad Hamburg, die man über die ganze Stadt verteilt antrifft, so dass man sich bei gutem Wetter am Besten per Fahrrad von einem Ortsteil zum nächsten bewegt.
Nachdem wir unsere Startnummern für den Lauf bezogen haben, fuhren wir dann auch per Velo ans Elbufer, vorbei an der berühmten St. Michaelis Kirche, dem Michel. Am Elbufer beeindruckte uns die funkelnde Fassade der Elbphilharmonie, und das geschäftige Treiben auf dem Wasser steckte uns an, so dass wir uns bald zu den Landungsbrücken bewegten und dort ein Schiff der Firma Abicht für eine Hafenrundfahrt bestiegen. Hafenrundfahrten werden von verschiedenen Anbietern angeboten, preislich sind sie alle etwa gleich, die Unterschiede liegen vor allem in den verwendeten Schiffen: während die traditionellen Barkassen (das waren früher die Boote, mit denen die Hafenarbeiter übersetzten) auch in die Speicherstadt hineinfahren können, sofern es die Gezeitenstände erlauben, wollten wir jedoch lieber ein etwas grösseres Boot nehmen, um weniger dem Geschaukel ausgesetzt zu sein.
Hamburgs Hafen ist (nach Rotterdam und Antwerpen) der drittgrösste Hafen Europas, und das Besondere liegt darin, dass die riesigen Schiffe alle zuerst die Elbe hochfahren, bevor sie ihre Ladung löschen, bzw. neue Ware aufnehmen können. Der heutige, moderne Hafen steht in einer jahrhundertalten Tradition, datiert der Hafen selber doch aus dem 12. Jhd. Die riesigen Pötte und Kreuzfahrschiffe, aber auch die Armada von Kränen und Containern ganz aus der Nähe zu sehen, hat uns sehr beeindruckt: lediglich 90 Sekunden dauert das Beladen oder Entladen eines einzelnen Containers. Wer keine Lust auf eine moderierte Hafenrundfahrt hat, dem empfiehlt sich als Alternative die Fähre 62 ab Landungsbrücke nach Finkenwerder und zurück, da man hier ebenfalls einen guten Einblick in den Hafen erhält.
Nach der Hafenrundfahrt schlenderten wir durch die Hafencity und Speicherstadt, Hamburgs neustem Stadtquartier. Gekonnt wird hier Moderne mit der Tradition der alten Handels- und Lagerhäuser in Verbindung gebracht, immer mit Raum für Wasserbecken zwischen den Bauten, die - je nach Gezeitenstand - auch mal ganz trocken sein können. Viele hippe Restaurants und Kaffees laden zum Verweilen und - bei gutem Wetter - zum in die Sonne blinzeln ein. Wahrzeichen der Hafencity ist sicherlich die Elbphilharmonie, deren funkelnde Fassade Wasser, Wellen, Sonne und Wind widerspiegeln.
Doch selbstverständlich entdeckten wir auch noch weitere tolle Seiten dieser Stadt: wir waren angetan vom grosszügigen Rathaus der Stadt, beeindruckt vom Mahnmal der zerbombten St. Nikolai Kirche, wo eine Ausstellung über Zwangsarbeitende in Hamburg während der NS Diktatur uns schmerzlich daran erinnerte, dass Zwangsarbeit und Deportation auch heute noch stattfinden; wir flanierten am Jungfernstieg und entlang der Mönckebergstrasse, Hamburgs Flanier- und Einkaufsmeile, und genossen es, uns einfach Treiben zu lassen: ja, Hamburg bietet definitiv für jeden etwas!
Doch unser Highlight stand am Sonntag an. Punkt 08:25h erfolgte der Startschuss an der Hamburger Messe zum Halbmarathon. Und die Streckenführung dieses Laufes vereinte nochmals alle Sehenswürdigkeiten der Stadt. Reeperbahn, Altona, Elbchaussee, St. Pauli Landungsbrücken, Elbphilharmonie, Jungfernstieg, und dann rund ums Alsterbecken zurück zur Messe. Wahrlich ein genialer Lauf, perfekt organisiert und mit super Stimmung - und mit unserer Zeit von 1h51' für die 21km waren wir auch ganz zufrieden...
Hamburg hat uns einmal mehr sehr begeistert, und die Stadterkundigung mittels Halbmarathon abzuschliessen war irgendwie das Tüpfelchen auf dem i. Es gibt noch viel mehr zu entdecken in dieser Stadt, so dass wir gerne wiederkommen werden. Doch zwischenzeitlich folgt man uns am Besten auf Instagram, um weitere Inspirationen für Reiseziele zu erhalten.
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