Hong Kong fasziniert uns. Immer wieder aufs Neue. Wir durften die Stadt mit ihrer geschichtsträchtigen Vergangenheit bereits mehrere Male besuchen, das letzte Mal waren wir jedoch vor über 10 Jahren vor Ort. Seitdem ist viel passiert, haben sich die politischen Verhältnisse vor Ort weiter verändert, und wir waren gespannt, wie uns die Stadt dieses Mal aufnehmen wird. Um es vorweg zu nehmen: als Besucherin und Besucher merkt man von diesen Veränderungen nichts, die Stadt ist immer noch äusserst facettenreich und faszinierend! Und von all den Weltmetropolen, die wir bereits besuchen durften, bietet sie einfach unglaublich viel. Davon soll dieser Blog etwas handeln.
Die Anreise erfolgte dieses Mal von Manila aus, da wir vor dem Besuch Hong Kongs tauchen in den Philippinen waren. Nach Manila brachte uns wiederum EVA Air. Die Anreise vom Flughafen in die Stadt erfolgte mit dem super effizienten Airport Express bis nach Kowloon, wo wir das Taxi bis zu unserem Hotel, dem Mondrian Hong Kong, nahmen. Wichtig hier bereits zu erwähnen ist: Hong Kong verfügt über ein eigenes digitales Zahlungssystem, der sog. Octopus Card. Diese kann man entweder physisch erwerben und z. B. an den Metrostationen immer wieder aufladen. Oder - noch praktischer, wie wir finden - man lädt sich die Octopus Card for Tourists aufs Smartphone, lädt die Karte digital auf, bezahlt kontaktlos damit in Hong Kong, und kann am Ende des Aufenthalts das nicht gebrauchte Guthaben wieder zurückfordern - oder für den nächsten Aufenthalt aufbewahren. Bezahlen tut man damit nicht nur alle ÖV-Fahrten: nein, mit der Octopus Card kann man auch in allen Läden bezahlen. Oftmals werden die gängigen Kreditkarten gar nicht akzeptiert, so dass man mit der Octopus Card bei Weiterm am Besten fährt. Und andere digitale Zahlungsmittel, wie We Chat oder Alipay sind eher kompliziert: bei We Chat muss man vorgängig einen Registrierungsprozess durchlaufen, und bei Alipay wird nur die Hong Kong-Version davon akzeptiert, bei der man sich jedoch mit einer europäischen Handynummer nicht registrieren kann.
Unser Hotel lag in Gehdistanz zur quirligen Nathan Road, mit all ihren Läden und Einkaufszentren, sowie zur Tsim Sha Tsui Anlegestelle der Star Ferry. Diese verbindet Kowloon, quasi den mit Festland-China verbundenen Stadtteil Hong Kongs mit Hong Kong Island, wo sich u.a. das Finanzzentrum der Stadt befindet. Getrennt werden diese beiden Stadtteile durch den Victoria Harbour, welchen eben die Star Ferry überquert. Selbstverständlich kann man auch mit der Metro bzw. mit dem Taxi (durch den unterirdischen Tunnel unter Victoria Harbour) von einem Stadtteil zum anderen gelangen, aber diese Mini-Kreuzfahrt auf diesen alten, doppelstöckigen Fährschiffen, die gefühlt alle 5-10 Minuten verkehren, macht für uns einer der Reize von Hong Kong aus. Von der Anlegestelle Central am anderen Ende der Fährstrecke führt eine gedeckte Hochpasserelle durch mehrere Wolkenkratzer hindurch bis zum Hong Kong Park mitten in der Stadt, der wiederum mit dem Hong Kong Botanical Garden und Hong Kong Zoo verbunden ist. Man kann sich dem Hong Kong Park aber auch von der anderen Seite nähern: etwas westlich von Central beginnen die Mid-Levels Escalators: dabei handelt es sich um ein zusammenhängendes Rolltreppen-System mitten durch das lebendige Ausgehviertel Lang Kwai Fong, mit welchem man auf bequeme Art und Weise Höhe gewinnt. Am Ende der Mid-Levels Escalators geht man links die Strasse entlang und kommt dann von oben her zum Zoo, Botanical Garden und Park. Im Hong Kong Park hat es auch eine grosse Freiluft Volière, die man begehen kann und wo viele unterschiedliche Vogelarten herumfliegen.
Überhaupt ist Hong Kong Island hügelig, der bekannteste Hügel ist natürlich der Hong Kong Peak, oder einfach: The Peak. Diesen erreicht man entweder mit einer Standseilbahn vom Hong Kong Park aus, welche eine Attraktion für sich darstellt und dementsprechend grossen Andrang verzeichnet. Oder ab Central mit dem Doppelstockbus Nr. 15, der sich in schwindelerregender Fahrt die enge, steile und kurvenreiche Strasse zum Peak hinaufschlängelt. Wer das Glück hat, beim Bus oben ganz vorne zu sitzen, wird mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Die dritte, weniger spektakuläre, jedoch preisgünstigste Alternative ist der Minibus Nr. 1 ab Central. Oben angekommen bietet sich der 3km lange Rundweg als Spaziergang an, der spektakuläre Aussichten auf Hong Kong Island, Victoria Harbour und Kowloon bietet. Ganz besonders magisch ist die Aussicht natürlich gegen Ende des Tages, vor Sonnenuntergang, als dass die Stadt dann in einem goldigen Licht glänzt - selbstverständlich muss man sich dann auch etwas um den besten Spot fürs Foto mit den anderen Besuchern arrangieren.
Eine ebenso spektakuläre Aussicht auf Victoria Harbour und Hong Kong Island bot auch unser Hotelzimmer im Mondrian Hong Kong, sowie dessen Restaurant im 38. Stock, wo jeweils auch das Frühstück serviert wurde: oftmals inspirierte uns diese Aussicht für die Planung des Tages. Und ja, ein ganz besonderes Highlight bot der Lowpass des Airbus A350-1000 von Cathay Pacific über den Victoria Harbour, zur Feier des 100 Jahre-Jubiläums der Airline aus Hong Kong. Zugegeben: es war purer Zufall, dass wir dies überhaupt mitbekamen....
Hong Kong bietet aber nicht nur City Life, sondern auch Natur und sportliche Betätigung. Während wir bei unserem letzten Besuch vom Big Buddha auf Lantau Island nach Tung Chung gewandert sind, haben wir dieses Mal den Sunset Peak auf Lantau erklommen: von Tung Chung aus gelangt man mit dem Bus 3M, 11, 11A oder 23 zum Startpunkt bei der Haltestelle Pak Kung Au. Der Aufstieg ist zwar etwas anstrengend, der Weg jedoch in gutem Zustand, und die Aussicht vom Gipfel 869 m.ü.M. ist spektakulär: man sieht sowohl aufs offene Meer, wo man all die Schnellboote zwischen Hong Kong und Macau beobachten kann; als auch auf den eindrücklichen Flughanen Hong Kongs; wie auch auf unberührte Natur und einsame Strände. Der Abstieg zieht sich zwar etwas in die Länge, man wird jedoch durch viele schöne Ausblicke entschädigt, und erreicht am Ende den Fährhafen in Mui Wo, von wo man mit der Fähre in rund einer Stunde Fahrt zurück nach Hong Kong Island gelangt.
Wer lieber eine etwas gemächlichere Wanderung sucht, für den eignet sich der Dragon' Back im Südwesten von Hong Kong Island. Von der Metrostation Shau Kei Wan nimmt man den Bus 9 bis zum Halt To Tei Wan. Auch hier ist der Weg gut ausgeschildert und bietet unglaublich schöne Ausblicke auf einsame Buchten und Strände. Am Ende erreicht man die Big Wave Bay, ein bei Surfern beliebter Ort, der so gar nichts mehr mit einer Grossstadt gemeinsam hat. Von dort kann man mit dem Bus via der Ortschaft Shek O zurück zur U-Bahnstation Shau Kei Wan gelangen, welches auch einer der Endpunkte der berühmten Hong Kong Tramline darstellt: wer nicht in Eile ist, sollte unbedingt mit einer dieser altertümlichen Doppelstock-Tram ganz gemächlich zurück zu Central fahren, oder unterwegs in Wan Chai aussteigen und mit der Star Ferry zurück nach Tsim Sha Tsui gelangen.
Doch auch der Stadtteil Kowloon bietet sich an, zu Fuss zu erkunden: mit der U-Bahn fährt man bis zur Haltestelle Mong Kok, kann dort den Lady Market und Electro Market erkunden und einfach der Nathan Road entlang bis zu Tsim Sha Tsui spazieren: die Lebendigkeit auf den Strassen, die vielen Gerüche von Märkten und Restaurants, sowie die Geschäftigkeit des Verkehrs lassen einen wahrlich eintauchen in diesen ganz eigenartigen Mikrokosmos. Wer es lieber etwas ruhiger möchte, der spaziert ausgehend von Tsim Sha Tsui dem Victoria Harbour entlang, zuerst auf der Avenue of Stars, danach auf der Hung Hom Promenade - diese Strecke eignet sich auch wunderbar für eine Joggingrunde am Morgen.
Hong Kong hat uns einmal mehr begeistert, in seiner ganzen Vielfalt! Und wenngleich sich hinter den Kulissen wohl vieles verändert haben mag - für Besucher bietet die Stadt immer noch unglaublich viel und ganz bestimmt für jeden etwas. Wir haben uns einmal mehr in diesen ganz eigentümlichen Mikrokosmos verliebt und werden wieder kommen! Doch bis dahin folgt man unseren Entdeckungen am Besten auf Instagram.
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