Naxos - endlich!

Wir erinnern uns: eigentlich war Naxos unser Sommerferienziel für letztes Jahr. Doch, wie hier nachzulesen ist, kam es dann bekanntlich anders... Abgeschrieben haben wir deswegen Naxos aber nicht, im Gegenteil, und so kam es, dass wir dieses Jahr endlich diese wunderbare kykladische Insel entdecken konnte.

Von Athen aus erreicht man Naxos mehrere Male pro Tag in rund 25 Flugminuten mit Olympic Air, der regionalen Tochtergesellschaft von Aegean Airlines. Der Flughafen von Naxos ist winzig, so dass man nach Ankunft schnell draussen ist, wo unser Mietwagenverleiher auf uns wartete: am Flughafen selber hats keine Mietwagenstation, bei Reservation eines Mietwagens bringen die entsprechenden Anbieter das Auto jeweils zum Flughafen. Da wir nach Ankunft noch nicht grad in unser AirBnB einchecken konnten, fuhren wir in das hübsche Stätdchen Naxos, erkundeten zu Fuss die Altstadt, besichtigten die Portara von Naxos, die Überreste des nie fertig gestellten Apollon-Tempels aus dem 6. Jh. v. Chr. grad beim Hafen, wo es nebenan auch ein hübsches Kaffeehaus mit Bademöglichkeit gibt, und genossen den ersten griechischen Salat zum Mittagessen: ja, wir sind definitiv in Griechenland angekommen!

 







 

Unsere Unterkunft hatten wir in de Nähe des Orkos Beaches bei Mikri Viglia, ca. 15 Minuten Autofahrt Richtung Süden vom Flughafen - ein kleines, aber sehr ruhiges Häuschen, nur 3 Gehminuten vom Strand entfernt. Abends genossen wir die Möglichkeit, zu Fuss in die Kontos Taverne gehen zu können, die mit unglaublicher Aussicht auf den Sonnenuntergang, sowie leckeren griechischen Spezialitäten aufwartete. Der Orkos Beach ist auch ein Mekka für Wind- und Kitesurfer, doch während unserer Ferienwoche blieben die verschiedenen Segel und Drachen meist eingerollt, da zu wenig Wind herrschte. Sobald jedoch etwas Wind aufkam, verwandelten sich der Strand und das Meer in ein buntes Segelwirrwarr. 

 





 

Unser Mietwagen erlaubte uns, die Insel zu entdecken. So besuchten wir den Demeter Tempel bei Sangri, der um 530 v. Chr. errichtet wurde, und kombinierten diesen Besuch mit einer kleinen Rundwanderung: in der Ortschaft Sangri parkierten wir unser Auto und folgten dann gegen den Uhrzeigersinn dem gut ausgeschilderten Rundweg zum Tempel und wieder zurück (Dauer: ca. 75 Minuten). Der Besuch der Tempelanlage auf halbem Weg lohnt sich und verdeutlichte uns einmal mehr, dass Kultstätte oftmals über Jahrhunderte gepflegt wurden, auch unter geändertem Glauben: gut ist an der antiken Tempelruine der spätere Anbau der Apsis einer frühchristlichen Basilika ersichtlich.

 




 

Auch den höchsten Punkt der Insel, der 1002 m. ü. M. gelegene Berg Zas ("Zeus") erwanderten wir: von der kleinen Kapelle Agia Marina hinter der Ortschaft Filoti führt ein gut markierter Weg in rund 50-60 Minuten auf die Bergspitze, von wo man eine atemberaubende Rundumsicht auf die ganze Insel geniesst. Es empfiehlt sich die Mitnahme einer kleinen Windjacke, da auf dem Berg oftmals ein starker Wind geht. Nach dem Abstieg sind wir dann via Aperathos zum kleinen Ort Moutsouna an der Ostküste der Insel gefahren, wo ein paar Tavernen direkt am Meer, sowie ein kleiner Badestrand zur Entspannung einladen.

 



 

Einen Abstecher an die Nordküste ist ebenso zu empfehlen: die Fahrt vom Städtchen Naxos alles der Küste entlang nach Norden empfanden wir als landschaftlich wunderschön! Im kleinen Ort Abram haben wir am Strand Mittag gegessen, bevor wir dann weiterfuhren zum Kouros von Apollonas: einer unfertigen, über 10m grossen Apollon Statue, die an Ort und Stelle aus dem Stein gehauen wurde und ins 7. oder 6. Jh. v. Chr. datiert wird. Angeblich haben sich beim Erstellen der Statue Risse im Stein gebildet, so dass die Statue nicht fertig gestellt werden konnte.

 




 

Ein Highlight unseres Aufenthaltes war sicherlich der ganztägige Ausflug nach Delos und Mykonos: Zastours im Hafen von Naxos bietet unterschiedliche Ausflugstouren an, alles kann auch online gebucht werden. Um 08:45h fuhr unser Ausflugsschiff los, lud auf der Nachbarinsel Paros weitere Gäste auf und brachte uns nach Delos, in der Antike neben Delphi die heiligste Stätte. Die ersten Funde dieser Stätte datieren bis in mykenische Zeit zurück, in der Blütezeit lebten bis zu 50'000 Menschen in der damaligen Stadt - heute ist die gesamte Insel unbewohnt (mit Ausnahme der paar Museumswärtern). In Delos wurde der Tempelschatz der Athener verwaltet, ebenso war die Stadt ein bedeutender Sklavenmarkt in der Antike. Wir haben Delos erstmals 2015 besucht und uns ungemein gefreut, diesen geschichtsträchtigen Ort nochmals aufsuchen zu können. Es lohnt sich, den kurzen, aber etwas steilen Weg zur Bergspitze unter die Füsse zu nehmen: von dort hat man eine wunderbare Sicht auf das benachbarte Mykonos und die tiefblaue Ägäis.

 







 

Nach drei Stunden Aufenthalt auf Delos fuhr das Schiff vor der Rückkfahrt weiter zum quirligen Städtchen Mykonos, wo wiederum drei Stunden Aufenthalt gewährt wurde. Nach den wunderbar ruhigen Tagen auf Naxos hat uns das mondäne und lebendige Städtchen Mykonos fast etwas erschlagen, aber für einen Nachmittag hat das ganz gut gepasst.

 



 

Unsere Tage auf Naxos waren schlicht wunderbar, wir finden, die Insel bietet für alle etwas, egal ob an Geschichte, Kultur, Sport oder Erholung interessiert. Und im Gegensatz zu den Touristenhochburgen Mykonos (im Norden) und Santorini (im Süden) profitieren Besucher von Naxos davon, dass (noch) nicht so viele Touristen auf dieser Insel sind. Unser Herz hat diese Insel gewonnen, wir werden gerne wiederkehren, denn es gäbe noch viel mehr zu erzählen - wie unsere Bilder auf Instagram beweisen.

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