Winterweekend in Athen

Griechenland hat bis anhin touristisch ein Manko: es wird vor allem mit Sommer in Verbindung gebracht. Dem versucht man nun entgegen zu wirken, und Griechenland als eine Ganzjahresdestination zu etablieren. Und da wir Athen sowohl im Sommer, als nun auch im Winter besuchten, können wir guten Gewissens sagen: ein Wochenende in Athen im Winter lohnt sich definitiv!

 

Aegean Airlines bringt einen mehrmals pro Woche direkt nach Athen. Vom Flughafen erreichten wir unser Hotel, das Athens Capital Hotel beim Syntagma Platz, in ca. 40 Minuten mit dem Taxi. Das Hotel liegt sehr zentral, wir konnten all die Sehenswürdigkeiten zu Fuss entdecken, und der Blick auf die Akropolis von der Rooftop Bar des Hotel ist schlicht spektakulär!

 


 

Ein Aufenthalt in Athen ohne Besuch der Akropolis ist unvorstellbar. Hoch thront diese antike Stadtfestung über der Stadt, von Weitem sichtbar, mit dem grossen, der Stadtgöttin Athene gewidmetem Parthenon-Tempel. Die ersten Zeugnisse der Anlage datieren bis in die mykenische Zeit zurück, ca. 14. Jhd. v. Chr., doch erst der Wiederaufbau nach der Zerstörung durch die Perser im Jahr 480 v. Chr. verlieh der Anlage ihre heutige Form. Tickets organisiert man sich am Besten online, um nicht anstehen zu müssen, und wer auch noch weitere antike Stätten in Athen besichtigen soll, dem sei der 5-Tagespass empfohlen: bereits bei 2-3 weiteren Stätten lohnt sich das. Gut zu wissen: immer am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in die archäologischen Stätten kostenlos.

 






Nach dem Eingang in die Anlage der Akropolis passiert man das weitgehend zerstörte Dionysos Theater, geht danach am sehr gut erhaltenen Herodes Theater vorbei und erklimmt dann das Plateau der Anlage, wo einem der Parthenon Tempel mit seiner ganzen Pracht in Bann zieht. Aufgrund der erhöhten Lage hat man auch einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt Athen, bis hin zum Hafen in Piräus. 

 

 



Vor dem Abstieg wieder in die Stadt lohnt sich noch der Besuch des Erechteion mit seinen weithin bekannten Damenstatuen - die Originale der Statuen stehen wie viele der originalen Statuen und Reliefs allesamt im modernen Akropolis Museum, dessen Besuch sich ebenso sehr lohnt: modernste Museumspädagogik lassen einen tief in die Antike, die Geschichte der Stadt Athen und der Akropolis, sowie die Entwicklung der griechischen Kunst eintauchen. 

 





Im obersten Stock des Museums, mit wunderbarer Aussicht auf die Akropolis, kann man die Friese und Reliefs des Partnenon Tempels in Originalgrösse und aus der Nähe betrachten, und wird dabei in die Geschichten und Mythologien der griechischen Antike eingeführt. Eine weitere Attraktion des Museums befindet sich ausserhalb: bei der Erstellung des Museums wurde dem historischen Untergrund Rechnung getragen wurde, als dass das Museum auf Stelzen über einer antiken Ausgrabungsstätte errichtet wurde. Diese kann man mit dem Museumseintritt ebenso besichtigen.

 

Nach dem Besuch der Akropolis bietet sich ein Mittagessen in den hübschen Tavernen bei der Antiken Agora an. Herrlich dabei: auch im Winter kann man meist gut draussen sitzen und sich von der Sonne wärmen lassen, und lässt man dabei den Blick hoch zur Akropolis schweifen, und lauscht man dazu der omnipräsenten griechischen Folkloremusik, so kommen definitiv Feriengefühle auf! So gestärkt empfiehlt sich definitiv, der Agora einen Besuch abzustatten: die Agora war in antiker Zeit das Zentrum einer Stadt, quasi der Versammlungsort, und die übrig gebliebenen Ruinen lassen auch heute noch einen guten Eindruck der antiken Stadt Athen zu. Besonders hervor sticht der von Weitem sichtbare Hepahistos Tempel, der um ca. 450 v.Chr. errichtet wurde, um danach ab dem 7. Jhd. unserer Zeitrechnung als Kirche zu dienen. Ganz besonders erwähnenswert ist das kleine Museum in der Stoa (Säulenhalle), das wunderbare Keramik aus mehreren Zeitepochen beherbergt.

 



 


 

Doch was wäre Athen ohne Erwähnung der Plaka, dieses charmante und lebhafte Viertel am Fusse der Akropolis, das viele kleine Läden und noch viel mehr Tavernen umfasst. Hier tagsüber einen Kaffee in der Sonne zu trinken, oder abends herrliche griechische Speisen zu sich zu nehmen, lassen einen den Winter beinahe vergessen. Wem der Sinn lieber etwas nach Shopping steht, der findet an der Ermou Strasse, welche den Syntagma Platz mit dem Monastiraki Platz verbindet, viele Boutiquen und Läden.

 

Vor der Rückkehr an den Flughafen bietet sich an, das aus weissem Marmor erstelle Panathenaic Stadion aus dem 4. Jhd. zu besichtigen, welches in der Antike 50'000 Zuschauern Platz bot. Heute ist es das Ziel des jährlichen Athen Marathons., und von hier wird die olympische Flamme jeweils den austragenden Ortschaften übergeben. Ganz in der Nähe liegt das Hadrianstor, in der Antike der Eingang zur olympischen Stätte, wo die Überreste des mächtigen olympischen Zeus Tempels stehen, eines der wichtigsten Heiligtümer der antiken Stadt Athen.

 





 

Athen hat uns wiederum ausserordentlich gut gefallen, wir waren einmal mehr begeistert von den all den antiken Sehenswürdigkeiten, der Gastfreundschaft der Griechen, dem lebhaften Treiben auf der Strasse, sowie dieser gewissen Leichtigkeit des Seins, die uns bis jetzt bei allen Besuchen in Griechenland erfasste. Gerne werden wir nach Athen zurück kehren, und ja, vielleicht wiederum im Winter. Doch bis es soweit ist, folgt man unseren nächsten Reiseabstechern am Besten auf Instagram.

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