Bilbao im baskischen Norden Spaniens war schon seit Langem auf unserer Wunschliste, und das aus einem ganz bestimmten Grund: als Schüler in der Oberstufe war damals die Eröffnung des Guggenheim Museums in Bilbao der Event, über den unsere Lehrpersonen im Kunst- und Architekturgeschichtsunterricht sprachen, und die spektakulären Bilder dieses futuristischen Baus am Ufer des Ria de Bilbao, welcher 1997 eröffnet wurde, blieben uns lebhaft in Erinnerung. Bilbao im Baskenland interessierte uns aber auch, weil die Stadt Etappenort auf der Nordroute des Jakobwegs nach Santiago de Compostela ist, und weil das Baskenland als eine der Schlemmerecken Spaniens gilt – angeblich sei die Dichte an mit Michelin-Sternen dekorierten Gaststätten nirgendwo so dicht wie im Baskenland... Das alles tönte sehr verheissungsvoll, und so freuten wir uns sehr auf dieses Weekend!
Edelweiss Air fliegt nun neu mehrmals pro Woche direkt nach
Bilbao. Vom Flughafen braucht man mit dem Taxi rund 15 Minuten in die Stadt.
Wir waren im Mercure Jardines de Albia untergebracht, was sich als gute Wahl
erwies, da wir so die Stadt gut zu Fuss entdecken konnten.
Bereits bei der Einfahrt in die Stadt fuhren wir am Guggenheim Museum vorbei, und so freuten wir uns sehr auf den Besuch am folgenden Tag – insbesondere, da das Wetter sich an diesem Tag sowieso von der regnerischen Seite zeigte. Frank O. Gehry, der Architekt dieses Museums, hat an seinem Bau sämtliche Formen aufgebrochen, zuweilen scheinen Wände zu schweben und die Schwerkraft vollkommen ausgesetzt. In den 33‘000 silbernen Titanplatten der Aussenwand, gleich einem Schuppenpanzer, spiegelt sich unablässig das wechselnde Lichtspiel. Die im Innern gezeigten Exponate umfassen wichtige Künstler des 20. Jahrhunderts, zeigen aber auch die Entwicklung von Design im 20. Jhd. an Alltagsgegenständen nach. Wir waren begeistert, sowohl vom Bau an sich, von der gezeigten Ausstellung, aber auch der Kombination von Avantgarde und Tradition, die wir überall in der Stadt wiederfanden: wir hatten den Eindruck, dass dieser Museumbau der ganzen Stadt immer wieder Impulse beschert, als dass wir an den unterschiedlichsten Orten in dieser Stadt spannende architektonische Momente entdeckten. So befindet sich z. B. unweit vom Guggenheim Museum die vom Architekten Calatrava gestaltete Zubizuri-Brücke, die sich elegant über den Fluss spannt.
Auf der anderen Seite des Flusses, ca. einen halben Kilometer flussaufwärts, liegt das Altstadtviertel, das über 700 Jahre Geschichte zurückblickt und wo sich viele Restaurants und Bars befinden. Wir waren besonders von der Plaza Nueva angetan, einem von Arkaden gesäumten Platz mitten in der Altstadt, wo sich unter den Arkaden eine Bar an die nächste reiht: abends im warmen Sonnenlicht bei einem guten Glas Wein ein paar Tapas bzw. Pintxos, wie sie auf baskisch heissen – was will man mehr…! Sehenswert in der Altstadt ist auch die Ribera Markthalle mit ihren wunderschönen Glasfenstern, wo die ausladenden Marktstände zum Staunen einladen und Lust auf ein gutes Essen machen – weit muss man nicht gehen, in der Altstadt hat‘s ja wie erwähnt einige Restaurants. Und wem das zu weit ist: anscheinend kann man sich seine Speisen auch direkt in der Markthalle kochen lassen.
Empfohlen sei auch ein Spaziergang entlang der Gran Via Don Diego Lopez de Haro, der Prachtstrasse von Bilbao, mit ihren vielen Boutiquen
und Läden.
Wer etwas der Stadt entfliehen möchte, der miete sich ein Fahrrad bei Tourné und radle dem Fluss entlang bis zu seiner Mündung im Atlantik bei Portugalete. Etwa 15km Radweg sind es bis dort, und praktisch ist: wer nicht mehr zurück radeln möchte, der kann für den Rückweg sein Fahrrad kostenlos mit in die Metro nehmen. In Portugalete und dem benachbarten Getxo spürt man bereits merklich die Weite des Atlantiks, ein besonderer Hingucker stellt dabei die Bizkaia Zubia, die Biskaya Brücke bei Portugalete dar, welche Mensch und Gefährt mit einer Gondel über den Fluss transportiert. Gebaut im Jahr 1893 steht sie seit 2006 auf der UNESCO Weltkulturerbe Liste.
Bilbao hat uns sehr gefallen und sei sowohl Kunst-, als auch
Kulinarik-Interessierten empfohlen. Wir denken gerne an unser Wochenende dort
zurück und werden gerne wiederkommen. Doch bis dahin folgt man uns für weitere
Reiseinspirationen am Besten unter Instagram.com/GoNicePlaces
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