Tanzania: magisches Sansibar und gewaltige Serengeti

Tanzania, das Land in Ostafrika, grad südlich des Äquators, haben wir schon mehrfach besucht: wir waren bereits auf Safari im Selous im Süden, haben mehrfach in Dar es Salaam einen Zwischenstopp eingelegt, haben die südliche Insel Mafia mit ihrem Marine Park und den Walhaien besucht und betaucht, und waren bereits mehrfach auf Sansibar. Diese Reise führte uns wiederum nach Sansibar und dann erstmals in die Serengeti, einem lang gehegten Herzenswunsch von uns. Doch der Reihe nach.

 

Ethiopian Airlines brachte uns via Addis Ababa nach Sansibar, wo wir zuerst im Norden im Next Paradise Boutique Resort abstiegen. Und dieses kleine, familiär geführte Hotel im Ort Pwani Mchangani, ist wahrlich ein kleines Paradies für sich: direkt am kilometerlangen weissen Sandstrand gelegen, mit wunderschönen Bungalows, einem kleinen Pool, einer äusserst freundlichen Crew und schmackhafter Küche. Von unserem Bungalow hatten wir direkten Blick auf den Indischen Ozean, und die starken Gezeiten trugen dazu bei, dass die Farbe des Meeres sich konstant änderten: von sattem Blau, über Grün, Grau, bis hin zu beinahe kitschigem Türkis. Hatte man das Glück, dass bei Flut auf türkisblauem Wasser noch eine einheimische Dhow mit weissem Segel über das Wasser glitt, dann war das Farbenspiel wirklich perfekt!

 





Sansibar ist bekannt als Gewürzinsel und für seine Früchte. Wir hatten Glück, es war gerade Mango Saison, und die Süsse, Saftigkeit und schmackhaften Aromen dieser Früchte sind wirklich unerreicht. Die Gewürze der Insel erlebten wir in den einheimischen Speisen, wo Ingwer, Kardamom, Nelken und Muskatnuss den Gerichten immer einen eigenen, sehr leckeren Twist gaben. Am Berühmtesten auf Sansibar ist die Altstadt der Hauptstadt Stone Town, welche dem UNESCO Weltkulturerbe angehört, die wir dieses Mal aber nicht besichtigten. Nicht minder berühmt ist der bekannteste Sansibari: Freddie Mercury, Lead Sänger der Rockband Queen, wurde auf Sansibar geboren.

 

Wir waren zum Tauchen und Kitesurfen auf Sansibar. Im Norden tauchten wir mit Scubafish Zanzibar rund um das Mnemba Atoll und erfreuten uns der farbenfrohen Korallen und der vielen Fische. Leider bekamen wir die dort heimischen Delfine dieses Mal nicht zu Gesicht, obwohl sie ganz nahe sein mussten: unter Wasser hörten wir beständig ihr Zirpen und Pfeifen. Das Tauchen fand von einer geräumigen Dhow aus statt, je nach Gezeitenstand konnten wir direkt vom Strand mit dem Boot zum Atoll fahren, oder mussten zuerst mit einem eigenen Bus des Tauchbetriebs zu einer etwas tieferen Stelle gelangen, wo uns dann die Dhow erwartete.

 


Nach der Hälfte unseres Aufenthaltes auf Sansibar wechselten wir in den Süden der Insel, wo wir in Jambiani im Hotel On The Rock nächtigten und in Kizimkazi - ganz im Süden der Insel - mit Divetime Zanzibar tauchten. Der Süden der Insel ist merklich weniger entwickelt als der Norden, wir waren beim Tauchen jeweils alleine, die Tauchplätze des Südens können es jedoch locker mit denjenigen des Nordens aufnehmen. Ein grosses Plus ist die Tatsache, dass der Tauchbetrieb im Süden nicht abhängig von den Gezeiten ist. Während wir das Mnemba Atoll durch unsere mehrmaligen Besuche bereits recht gut kennen, werden wir beim nächsten Mal gerne wiederum im Süden tauchen, denn hier gibt’s noch viel zu entdecken. Auch das On The Rock-Hotel in Jambiani, in welchem wir untergebracht waren, liegt direkt an kilometerlangem weissen Sandstrand, und läuft man dem Strand entlang etwas nach Norden, sieht man bereits von Weitem die vielen Kitesurfer, die sich in Jambiani und Paje versammeln. Auch wir versuchten uns wiederum im kiten, leider hatte es jedoch nur an einem Tag genügend Wind, doch es machte grossen Spass, und die Guides von Zanzibar Kite Paradise halfen uns dabei, unsere Kenntnisse weiter zu verbessern.

 





Nach 10 Tagen hiess es Abschied nehmen von Sansibar und dem Meer. Auric Air brachte uns via mehrerer Zwischenhalte zuverlässig in die Serengeti. Bereits der Hinflug in die Serengeti war ein Highlight: so flogen wir dem Kilimanjaro entlang, konnten bei einem Zwischenstopp im Tarangire National Park eine Herde Strausse direkt neben der Piste sehen, genossen den spektakulären Anflug auf den Lake Manyara-Airstrip und überflogen auf dem Weg zum Serengeti South-Airstrip den mächtigen Ngorongoro-Krater.

 

Die Serengeti, was übersetzt: endlose Ebene heisst, ist ein riesiger Nationalpark, bekannt für seine Tiermigrationen: riesige Herden von Gnus und Zebras ziehen im Uhrzeigersinn einmal pro Jahr von Norden nach Süden und dann wieder nach Norden, gefolgt, oder eher: verfolgt von hungrigen Raubtieren. Im Februar sind die Herden im Süden, und unser Camp, das Roving Bushtops Camp, folgt denn auch den Migrationsbewegungen der Tiere und hat dadurch unterschiedliche Standorte je Jahreszeit. Am Airstrip wurden wir vom Camp abgeholt, und bereits bei der Fahrt zum Camp sahen wir die erste Löwenfamilie, Herden von Zebras und Gnus, sowie Antilopen und Giraffen. Wahrhaft ein vielversprechender Auftakt! Der Süden der Serengeti liegt auf rund 1500 m. ü. M., so dass es abends zuweilen recht kühl wurde, aber die Crew des Camps sorgte vor, so dass wir nie frieren mussten. Aufgrund der bevorstehenden Regenzeit waren wir die einzigen Gäste im Camp, und nach unserer Abreise wurde dann das Camp auch vollständig abgebaut, zusammengepackt und an den nächsten Standort transferiert. Wer nun beim Stichwort "Camp" an einfache Zelte deckt, der täuscht sich gewaltig: die Zelte waren mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten ausgestattet, die Crew war äusserst aufmerksam, es fehlte uns nie auch nur an irgendetwas. Das Tüpfelchen auf dem "i" waren die heissen Bettflaschen abends im Bett und morgens in der Frühe für die erste Safarifahrt; das Lagerfeuer abends, bei dem wir uns mit der Crew unterhielten und die unglaublich tollen Eindrücke des Tages Revue passieren liessen, sowie die Massage nach einem Safaritag. Und ja, Eindrücke, die hatten wir in der Tat: wir sahen jeden Tag Löwenfamilien mit ihren Kleinen, sahen eine Elefantenherde mit über 100 Tieren (ok, die Leitkuh schaute gut, dass wir nicht zu nahe an ihre Herde kamen), hatten das unglaubliche Glück vier der seltenen Leoparden zu sehen, und durften einen Geparden ganz von Nahem betrachten: das gute Tier hatte einen dermassen vollgefressenen Bauch, dass es sich einfach nur im Schatten eines grösseren Grasbüschels ausruhen wollte und rein gar keine Notiz von seiner Umwelt nahm. Aber auch wenn wir mal keine Tiere sahen, so entschädigte uns die unglaublich eindrückliche Landschaft für stundenlanges Herumfahren im (zugegeben: sehr komfortablem) Jeep: die Weite, der unglaublich grosse Horizont, die einzelnen Bäume in der Prärie, das aufgrund des Regens satte Grün des Grases - all diese Eindrücke sogen wir in uns auf und werden noch lange davon zehren können. Und uns wurde bewusst: die Serengeti ist eine Sehnsuchtsdestination, wer sie einmal erleben durfte, wird definitiv wiederkehren!

 











Unsere Reise hat uns reich beschenkt an Eindrücken, Erlebnissen, erfahrener Gastfreundschaft und Begegnungen. Dafür sind wir unglaublich dankbar. Wir werden Tanzania, dieses reiche Land, definitiv wieder besuchen - und wer weiss, vielleicht schaffen wir es ja auch einmal auf den Kilimanjaro. Doch zwischenzeitlich folgt man uns am Besten auf Instagram und erlebt mit, welche anderen Orte wir entdecken dürfen.

Kommentare