Wieso Abu Dhabi? Was macht man in Abu Dhabi? Lohnt sich Abu Dhabi? Und überhaupt: gibt es da etwas zu sehen? Solche Fragen wurden uns im Vorfeld unserer letzten Reise gestellt, als wir das Reiseziel verkündeten. Und um es vorweg zu nehmen: Abu Dhabi war nicht wirklich seit Längerem geplant. Im Gegenteil, Abu Dhabi war eine kurzfristige Entscheidung, als das Emirat als Destination von der Covid-Quarantäneliste gestrichen und die Einreise ins Emirat vereinfacht wurde. Vor allem aber, als unsere ursprünglichen Reisepläne einmal mehr Covid-bedingt annulliert wurden. Die Aussicht, mal 44 Grad heisse Wüstenluft zu erleben, tönte nach einer ausgedehnten Kälte- und Nässeperiode in den heimischen Gefilden dann auch irgendwie sehr verlockend.
Etihad Airways, die preisgekrönte Airline aus Abu Dhabi, verbindet aktuell das Emirat mehrmals die Woche mit der Schweiz (und wie bei all unseren Reisen haben wir auch dieses Mal den CO2-Ausstoss unseres Fluges kompensiert). Als Unterkunft haben wir das Fairmont Hotel gewählt, da es über einen eigenen Hotelstrand verfügte. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte, denn vom Flughafen erreicht man das Hotel in ca. 20 Min. mit dem Taxi, da es ca. halbwegs zwischen Flughafen und Stadt liegt. Was die Möglichkeit bot, nach Erkundigungen immer auch am hoteleigenen Strand etwas die Seele baumeln zu lassen - solange jedenfalls, bis irgendwelche Wasserscooter wieder mit dröhnenden Motoren ein Rennen auf dem Meerstreifen vor dem Hotel veranstalteten. Auch kulinarisch waren wir gut versorgt, denn das Hotel verfügt über mehrere Restaurants. Wir sind vom Mazaj mit seinen köstlichen Mezzes begeistert!
Ja, heiss war es, 44 Grad in der Tat. Doch wir erinnerten uns an den Ausspruch einer Bekannten aus dem Emirat vor längerer Zeit, die damals nur meinte: "Forty is nothing!", wirklich heiss sei es dann, wenn die 50 Grad Grenze überschritten sei. Und in der Tat: dank trockener Hitze fühlte es sich gar nicht sonderlich heiss an, so dass wir am ersten Tag nach Ankunft trotz geltendem Maskenobligatorium die Stadt entlang der berühmten Corniche per Velo erkundeten. Ein lohnendes Unterfangen, Velos können an den Careem-Stationen entlang der Corniche gemietet werden, und der gut ausgebaute Veloweg ermöglicht gemütliches radeln zwischen Strand auf der einen und City-Hochhäusern auf der anderen Seite. Gestartet sind wir bei der Marina Mall, fuhren dann am Founders Memorial vorbei und entlang des Strandes bis zum Mina Fish Market, wo wir umkehrten und den gleichen Weg wieder zurück radelten. 16km bei 44 Grad - zum Glück kamen wir unterwegs bei einem Lebensmittelladen vorbei, wo wir uns mit kühlem Wasser eindecken konnten.
Am Tag
drauf erlebten mit dem Besuch des Louvre Abu Dhabis das Highlight unseres
Aufenthaltes. Auf der Saadiyat-Insel gelegen begeisterte uns das Museum sowohl
durch den spektakulären Bau, als auch durch die gezeigte Ausstellung. Der Bau
wurde vom Architekten Jean Nouvel entworfen, eine riesige, lichtdurchlässige
Kuppel überdeckt das gesamte Museum sowie die Aussenbereiche, inklusive
umgebendem Meer. Die Lichtspiegelungen durch die Decke, und reflektiert vom
Wasser, erzeugen eine ganz eigenartige, einmalige Stimmung. Die Sammlung zeigt
nach thematischen Schwerpunkten geordnet einen Abriss der
Menschheitsgeschichte, die ältesten Exponate datieren bis 30'000 Jahre v. Chr.
zurück. Spannend bei der Ausstellung war, dass zu den einzelnen
Themenschwerpunkten immer Exponate aus allen Teilen der Welt gezeigt werden,
wodurch das, was uns als Menschen ausmacht, in seiner ganzen Universalität zum Ausdruck kommt. Wir sind sehr begeistert von diesem Museum, ein Besuch lohnt sich
unseres Erachtensauf jeden Fall.
Vor der Rückkreise besuchten wir noch ein weiteres Wahrzeichen Abu Dhabis, die Grosse Scheich Zayid Moschee, eine der grössten Moscheen weltweit. 82 Kuppeln unterschiedlicher Grösse schmücken die 2007 eröffnete Moschee, welche bis zu 40'000 Gläubigen Platz bieten kann. Im Innern versammeln sich die Gläubigen auf einem über 5000 Quadratmeter grossen, handgeknüpftem Teppich, dessen Entstehung angeblich 18 Monate betrug. Der weltweit grösste Kronleuchter, mit tausenden verschiedenartiger Svarovski Kristallen bestrückt, findet sich ebenso im Innern der Moschee. Für den Besuch der Moschee muss man sich vorgängig online kostenlos registrieren, auf angemessene Kleidung wird Wert gelegt.
Abu Dhabi mal zu entdecken war eine gute Erfahrung, am Meisten beeindruckt hat uns der Louvre Abu Dhabi. Ob sich ein zweiter Besuch dieser Stadt lohnen würde, da sind wir unschlüssig. Aber das muss ja auch nicht jetzt entschieden werden, denn auch die nähere Umgebung bietet lohnenswerte Ziele. Und hierzu haben wir bereits Ideen. Zwischenzeitlich folgt man uns am Besten auf Instagram unter instagram.com/GoNicePlaces
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