Eigentlich war eine Israel Rundreise geplant - ging nicht, wegen den Covid19-Einreisebestimmungen. Darauf haben wir eine Andalusien-Rundreise geplant - ging nicht, wegen den Covid19-Heimreisebestimmungen. Zuletzt haben wir uns für Kos entschieden - und das war eine sehr gute Wahl! Kos haben wir während mehrerer Tage wirklich aus beinahe allen Perspektiven erkundigt: von Ost nach West, von der Antike bis heute, sowie von der Tiefe bis zur Höhe. Und sind sehr begeistert - von der griechischen Gastfreundschaft, von der Schönheit der Insel, vom geschichtlichen Reichtum und von der herrlichen griechischen Küche.
Edelweiss Air fliegt mehrmals die Woche in rund 2,5h nach Kos. Untergebracht waren wir in einer wunderbar ruhigen privaten Mietwohnung in Asfendiou, in welcher wir uns sofort zu Hause fühlten. Und die Nachbarn "adoptierten" uns sehr schnell, denn bereits ab dem ersten Abend grüssten sie uns beim Vorbeigehen freundlich "Kalispera!" zu. Alex, unser Vermieter, war der perfekte Gastgeber, er stellte uns sogar einen Wein zur Ankunft kühl, den wir am ersten Abend auf der Veranda genossen. Er gab uns hilfreiche Empfehlungen für unseren Aufenthalt, erklärte uns alles, und kurz nach unserer Ankunft fuhren wir denn bereits auch wieder los, um seinen Empfehlungen zu folgen: wir fuhren in die Stadt Kos hinein, wo wir am hübschen Hafen den ersten griechischen Salat genossen. Ja, wir sind definitiv angekommen.
Kos ist definitiv einen Besuch wert: wir bestaunten die prächtigen Yachts im Hafen und flanierten gemütlich durch die engen Gassen der Altstadt, wo hübsche Boutiquen ihre Waren feil boten. Ebenso staunten wir ob der Nähe des türkischen Festlands: vom Hafen aus sieht man gut die nahen Hotelanlagen von Bodrum, und wenngleich zurzeit pandemiebedingt ausgesetzt, so priesen viele Schilder in der Altstadt Tagesausflüge per Boot nach Bodrum an. An einem Abend besuchten wir das Elia Restaurant mitten in der Altstadt von Kos, herrlich gekühlt durch eine grüne Pergola, welche die Gasse überspannte. Sehr empfehlenswert, da die traditionellen griechischen Speisen mit einem modernen Twist interpretiert wurden. Insgesamt gefielen uns in Kos die Spuren verschiedener Herrscher, Zeitepochen und Kulturen, die man überall entdeckt. So zeugt nahe des Westlichen Ausgrabungsgeländes ein Minarett von islamischer Herrschaftsepochen, und die eine oder andere antike Stätte wurde im Lauf der Zeit zu einer Kirche umfunktioniert. Für Kulturinteressierte lohnt sich ein Besuch im frei zugänglichen Westlichen Ausgrabungsgelände, insbesondere das kleine Nymphäum, einem den Nymphen (Wassergeistern) gewidmetes Heiligtum. Vis à Vis des Westlichen Ausgrabungsgeländes befindet sich ein römisches Odeon, ein Musiktheater, das anscheinend auch heute noch für Veranstaltungen genutzt wird. Und bei einem abendlichen Besuch in Kos entdeckten wir grad hinter den vielen Hafenkneipen und Discos eine weitere antike Ausgrabungsstätte, die wir mit Interesse besuchten.
Kulturelles Highlight war jedoch der Besuch des Asklipieions, ein antikes Zentrum der Heilkunst und des Kults, das bis ins 4./5. Jhd. v. Chr. Zurückdatiert. Auf mehreren Ebenen verteilen sich die Tempelanlagen, Altare, Säulenhallen, Pilgerunterkünften und Thermen, und mehrere Jahrhunderte lang, bis in die nachchristliche römische Zeit, wurde an der Anlage gebaut, erweitert und umgebaut. Vom Asklipeion selber bietet sich ein wunderbarer Blick übers Meer aufs türkische Festland.
Die schönsten Strände von Kos befinden sich auf der Ostseite der Insel, östlich des Flughafens, in Richtung Kefalos. Uns gefielen (vom Flughafen her kommend) insbesondere der Langades Strand (linke Strassenseite), der Kochilari Strand (rechte Strassenseite), sowie ganz im Süden der Insel der Strand der AgiosTheologos mit hübscher Strandbar und eigener Kapelle, der vor allem bei Wellenreitern beliebt zu sein scheint. Beim Agios Stefanos Strand (wiederum linke Strassenseite, wenn man vom Flughafen her kommt) befinden sich die Ruinen einer frühchristlichen Basilika, welche uns sehr faszinierten, und die Taverne Katerina grad in der Nähe bietet einen wunderbaren griechischen Salat.
Doch was ist mit der Höhe und der Tiefe? Ca. 2 Kilometer von unserem Appartement entfernt, auf halber Höhe zum ca. 850 m. ü. M. hohen Dikaios-Berg, befindet sich als höchstgelegener Ort das hübsche Dorf Zia, welche vor allem abends von unzähligen Touristen aufgesucht wird, hat man hier doch von den Terrassen der Tavernen eine wunderschöne Aussicht auf den Sonnenuntergang. Tagsüber empfiehlt sich ein Besuch in der Taverne "Old Watermill", wo ein wunderschöner Blätterbaldachin Schatten und Kühle spendet. Die Dorfkirche oberhalb der Taverne Sunset Balcony ist auch Ausgangspunkt für die Besteigung des Dikaios-Berges: zuerst führt ca. 45 Minuten lang eine staubige Strasse in mehreren Kehren gemütlich hinauf, die letzten 40 Minuten sind dann ein steiler, mit roten Punkten gekennzeichneter Weg, bei welchem bald klar wird, wieso alle Empfehlungen lauten, den Berg frühmorgens zu besteigen: solange man sich im Schatten der Bäume befindet ist es angenehm kühl, ausserhalb der Bäume spürt man jedoch bald die hochsommerliche Hitze. Doch die Mühen lohnen sich, denn oben auf dem Berg angekommen wird man von der kleinen Gipfelkapelle erwartet und mit spektakulärer Aussicht über die ganze Insel, sowie die Nachbarinseln Pserimos, Kalymnos, der Türkei, sowie der Südseite der Insel belohnt. Und an der Südseite der Insel haben wir auch die Tiefen erkundigt: wir waren einen Tag lang mit dem Arian Diving Centre in Kardamena tauchen und fasziniert von den schroffen Steilwänden mit vielen Schwefelquellen. Unter Wasser wohnten wir dem wunderbaren Lichtspiel bei von aufsteigenden Wasserblasen, die dem Meeresgrund konstant entweichen und mit dem durchs Wasser einfallenden Sonnenlicht ein atemberaubendes Schauspiel boten.
Kos hat uns begeistert, definitiv, denn auch wenn die Insel nicht sehr gross ist, so bietet sie unseres Erachtens viel! Krönender Asbchluss unserer Griechenland-Tage war dann noch der Besuch der Akropolis in Athen, da wir auf unserer Rückreise dort eine Nacht verbrachten. Doch von Athen soll dann dereinst ein eigener Blogbeitrag berichten, wenn wir die Stadt noch vertiefter erkundigt haben. Zwischenzeitlich folgt man uns am Besten auf Instagram unter instagram.com/GoNicePlaces
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