Von Zakynthos hatten
wir schon viel Gutes gehört, aber irgendwie war und blieb die Insel ein
Insidertipp. Bekannt war uns das allgegenwärtige Bild des gestrandeten Wracks am
einsamen Strand - aber davon abgesehen eigentlich nichts. Das wollten wir
ändern. Und wurden definitiv nicht enttäuscht!
Edelweiss Air fliegt
mehrmals pro Woche in rund 2h nach Zakynthos. Der Flughafen liegt im Süden der
Insel, unsere Mietwohnung hatten wir im Nordosten der Insel, in unmittelbarer
Nähe des Strandes von Makris Gialos, die Fahrt dorthin mit dem Mietauto betrug
ca. 40 Minuten. Der Strand von Makris Gialos ist nicht so gross, wir haben es
sehr geschätzt, am Ende des Tages nochmals etwas Sonne und Meer grad in der
Nähe unserer Wohnung geniessen zu können. Die Fischtaverne Klontiraki etwas
oberhalb des Strandes können wir sehr empfehlen, es sei eine der besten in der
Gegend, wie uns unser Vermieter versicherte. Ca. 5 Autominuten südlich der
Küste befindet sich der Strand Xygia, der bekannt für seine Schwefelquelle ist
und als natürliches Heilbad gilt - mit der Folge, dass das Wasser dort aufgrund
des Schwefels recht viel kühler als sonst ist. Markierungen zeigen einem, wo
genau das Schwefel aus dem Felsen austritt.
Ganz im Norden der
Insel befinden sich die blauen Grotten, die man per Boot besuchen kann, was wir
nicht taten. Denn wie alle Anderen auch wollten wir bald das sehen, für das
Zakynthos weltweit bekannt ist: das Schiffswrack am einsamen Strand. Dieses liegt
im Nordwesten der Insel in einer Bucht, umgeben von steilen Felswänden. Den
Strand in der Bucht kann man nur per Boot ansteuern, zum Beispiel vom HafenAgios Nikolaos aus, oder von Porto Vromi aus - oder man entscheidet sich wie
wir, die Bucht von oben zu bestaunen. Hierfür gibt es westlich des Ortes
Volimes einen Aussichtspunkt, und wenn man sich dort etwas ins steile Gelände
hineinwagt wird man bald den für sich perfekten Ort für ein Foto finden. Seien
Sie versichert: auch wenn dieses Schiffswrack schon auf unzähligen Bildern
abgebildet wurde und jeder Reiseprospekt damit wirbt: der Anblick ist schlicht
und einfach atemberaubend!
Wir sind dann der
Westküste südlich gefolgt, haben in Anafonitria in der Anastasia Taverne einen
herrlichen griechischen Salat gegessen, waren in Porto Vromi, einer kleinen
Bucht mit noch kleinerem Hafen baden, und sind dann nach Kampi gefahren, wo wir
einen herrlichen Ausblick auf die steilen weissen Felsen hatten, die mit dem
türkisblauen Wasser einen traumhaften Kontrast bilden. Kampi sei der beste Ort
für Sonnenuntergänge, hat man uns gesagt - nun, wir waren nachmittags dort,
aber die Aussicht war dennoch spektakulär. Nochmals etwas weiter südlich bietet
sich Porto Limnionas zum Baden an.
Überhaupt hat es der
Süden der Insel in sich: die vielen Felsen und Steinklippen rund um Keri bieten
sich zum Tauchen an, wir waren einen Tag mit Nero Sport Diving unterwegs, welche ihre
Basis in Keri Beach haben, und die uns genau das boten, was wir uns erhofften:
Steilwände, Höhlen und Unterwassergrotten. Insbesondere das Lichtspiel in den
Höhlen und Unterwassergrotten hat uns ungemein gefallen. Fährt man von Keri
Beach nach Keri, dem Ort oben auf den Felsen, so lohnt sich ein Abstecher zum
Keri Lighthouse Restaurant: den Gästen dieses Restaurants bietet sich eine
unglaublich spektakuläre Aussicht auf die steilen Felswände und das türkisblaue
Meer an. Lunch with a breathtaking view! Wer noch nicht genug von diesen
wunderbaren Felsen hat, dem sei von Keri die Fahrt nach Agalas empfohlen, und
von dort die kleine Strasse Richtung Meer: nach ca. 7 Minuten Fahrt erreicht
man einen kleinen Parkplatz, wovon ein sehr steiler Weg mit vielen Stufen ca.
100 Höhenmeter runter an den kleinen Felsstrand Plakaki führt: weisse Felsen,
türkisblaues Wasser und eine kleine Grotte zum Schnorcheln sind der Lohn für
die Mühe des steilen Wegs dorthin.
Doch was hat es nun
mit Schildkröten und Olivenbäumen auf sich, wie im Titel geschrieben? Nun, die
Karettschildkröte ist das Wahrzeichen von Zakynthos und kommt im Südosten der
Insel, am schönen Sandstrand von Gerakas jeweils zur Eiablage. Hier hat es auch
ein Informationszentrum, wo man Vieles über die Schildkröten, ihr Vorkommen und
ihre Gefährdung erfährt. Am Strand selber markieren kleine Holzkennzeichnungen
über die einzelnen Brutplätze der Schildkröten, so dass ein rücksichtsvolles
Nebeneinander zwischen Badegästen und Schildkröten möglich ist. Wir hatten
Glück und sahen eine stattliche Schildkröte im Hafen von Keri Beach, wie sie
gemütlich ihre Runden zog und zum Atemholen auftauchte.
Und die Olivenbäume?
Nun, sie bilden quasi das Antlitz der Insel, denn die meisten
Strassenabschnitte sind links und rechts von Olivenhainen gesäumt. In Lithakia
haben wir die Firma Aristeon besucht, welche Olivenöl herstellt, und wo man
alles über die verschiedenen Sorten der Bäume, über die Ernte und das Pressen
erfährt. Selbstverständlich kann man die dort hergestellten Olivenöle
degustieren und bei Interesse auch grad an Ort und Stelle erwerben. Wir fanden
interessant zu erfahren, dass die Olivenöl Gewinnung sehr traditionell
verläuft: die Bauern bringen je für sich ihre Ernte und erhalten danach ihr Öl
zurück, welches sie selber vermarkten. Lediglich ein Teil des gewonnenen Öls
wird als Entgelt Aristeon überlassen. Für einen Liter Öl brauchts rund 5-7 Kilo
Oliven, einzelne Bäume können bis zu 1500 Jahre alt werden, wie wir erfuhren.
Zakynthos hat uns
restlos begeistert, es gäbe noch viel zu erzählen, zum Beispiel über den
venezianischen Einfluss, über das Erdölfeld im Süden, welches im Meer immer wieder
etwas an die Oberfläche blubbert, oder über den Ort Zakynthos selber. Wer nun
Lust hat, diese wunderschöne Insel selber zu entdecken, dem sei dies sehr
empfohlen. Und wer Lust auf weitere Impressionen von Zakynthos und anderen
Orten hat, dem sei empfohlen, uns auf Instagram zu folgen:
instagram.com/GoNicePlaces
Toll, hab grad Lust bekommen, dort Urlaub zu machen!
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