Eine
Tauchsafari, also per Tauchboot unterwegs zu sein und dabei jeden Tag verschiedene
Tauchplätze anzusteuern, war schon lange etwas, was wir gerne unternehmen
wollten. Aber irgendwie haben wir uns bis jetzt nie richtig getraut - was
definitiv ein Fehler war! Überlegungen, wie: werden wir das Geschaukel
ertragen? Was tun, wenn wir seekrank werden? Sind 3-4 Tauchgänge pro Tag nicht
auch zu viel? Was, wenn man mit den anderen Gästen nicht auskommt? etc. haben
uns bisher davon abgehalten. Und nun haben wir es ausprobiert und können
bestätigen, dass es ein einmaliges Erlebnis war!
Bei der
Auswahl des Bootes war uns wichtig, dass wir uns für ein kleines Boot mit
überschaubarer Kabinenanzahl entscheiden. So sind wir auf die MV Giamani
gekommen, ein Stahlboot mit lediglich fünf Kabinen, das von Phuket aus operiert. MV Giamani bietet
Tauchsafaris in der Andaman Sea in Thailand und Myanmar an. Wir haben uns für
die 4 Tage/4Nächte Reise zu den Similan Islands und Richelieu Rock entschieden
- ein unglaublich eindrückliches Erlebnis!
Mit
Singapore Airlines erreichen wir Phuket am späteren Vormittag und wurden von
der Tauchbasis abgeholt und an den Chalong Pier gebracht, wo die MV Giamani
bereits für den Trip vorbereitet wurde. Um 15h konnten wir boarden, mussten
aber im Hafen noch ein paar Stunden ausharren, bevor wir auslaufen konnten,
denn die Gäste aus Japan landeten erst abends in Phuket. So hatten wir genügend
Zeit uns einzurichten, das Boot zu erkundigen und vor dem Abendessen den
wunderbaren Sonnenuntergang im Hafen zu geniessen.
Kaum
waren aber die letzten Gäste an Bord wurde der Motor angelassen und liefen wir
aus. Fast die ganze Nacht hindurch fuhren wir zu den Similan Islands, einer
Inselgruppe, bestehend aus neun einzelnen Inseln. Noch vor dem Frühstück hatten
wir unseren Check-Tauchgang. Nach einem ausgiebigen Frühstück hatten wir
vormittags dann den zweiten Tauchgang, nach dem Mittagessen den dritten, und nach dem Nachtessen dann den vierten Tauchgang. So ging es weiter jeden
Tag, wobei meistens der vierte Tauchgang vor dem Abendessen stattfand. Vor jedem Tauchgang versammelten wir uns am runden Esstisch, denn jeder Tauchgang wurde mit einem ausführlichen und interessanten Briefing begonnen. Zwischendurch entspannten wir auf dem Sonnendeck, lasen, dösten,
unterhielten uns mit den anderen Gästen, gingen auch mal an Land oder genossen einfach die herrliche
Wärme der Tropen. Alles war sehr unkompliziert und easy, und auch das Meer
spielte mit und verschonte uns vor zu grossem Geschaukel. Wir merkten daher
bald: unsere eingangs geschilderten Befürchtungen waren völlig unbegründet, wir
fühlten uns an Bord sehr wohl und genossen jeden einzelnen Moment! Dazu
beigetragen hat auch die fabelhafte Crew der MV Giamani, die dafür sorgte, dass
man sich jederzeit rundum wohl fühlte: ein grosses
Dankeschön an alle Crewmitglieder!
Die
Tauchplätze waren sehr unterschiedlich, jedoch allesamt spektakulär: so gefiel
uns die grossen Granitfelsblöcke im Wasser beim Tauchplatz Elephant Head Rock,
welche untertaucht werden konnten und uns mit spektakulären Lichtspielen unter
Wasser begeisterten. Oder der Tauchplatz Koh Bon Pinnacle bei der Insel Koh
Bon, ein herausragender einzelner Felsen in der Tiefe, an dem sich unglaublich
viel Leben tummelte, und der mit einzigartigen Steilwänden aufwartete. Bei der
Insel Koh Tachai hatten wir das Glück, für einen flüchtigen Moment von einem
neugierigen Manta umkreist zu werden, bevor dieser wieder in der Weite des
Meeres verschwand, und sich trotz unseres angestrengten Ausschau Haltens nicht
mehr zeigte. Was für ein Glück, dass wir in genau diesem Moment aufmerksam
waren!
Ein
Highlight der Tour war sicherlich der dritte Tag, wo wir unseren nördlichsten
Punkt der Route erreichten und am spektakulären Richelieu Rock mitten im Meer
tauchten. Anscheinend gibt es viele unterschiedliche Legenden, warum in
Thailand ein Tauchplatz den Namen eines berühmten barocken Kardinals trägt -
uns gefällt diejenige Variante am Besten, dass der purpurfarbene Korallenwuchs
an seine Robe erinnert. Wie auch immer: die Vielfalt an Leben an diesem Felsen
ist unglaublich spektakuär! Überall wimmelt es von Fischen, so dass man
zuweilen mit der Hand erst alle Glasfische verscheuchen muss, um in der Fülle
überhaupt etwas zu sehen. Die beständige leichte Strömung am Felsen trägt dazu
bei, dass ein ungemeiner Artenreichtum sich hier versammelt und der Felsen
vielen Arten als Kinderstube dient. Zum Glück konnten wir an diesem Tauchplatz
drei Tauchgänge absolvieren, um diese Pracht auch wirklich geniessen zu können.
Kaum aus
dem Wasser draussen nach dem letzten Tauchgang am Richelieu Rock steuerte unser
Kapitän bereits wieder südwärts - denn so nördlich wie wir waren brauchte es
mehrere Stunden, um wieder unseren Ausgangspunmkt zu erreichen. Nach zwei
Wracktauchgängen am Vormittag des letzten Tages, wo die sehr eingeschränkte
Sicht die Szenerie der gesunkenen Wracks nochmals gespenstischer machte, sowie
einer wunderschönen Fahrt entlang der Küste, konnten wir nachmittags dann
wiederum am Chalong Pier in Phuket festmachen: die Tour war zu Ende, wir
haben es ungemein genossen und sind definitiv vom Tauchsafari-Fieber
angesteckt! Ideen für eine nächste Tauchsafari haben wir bereits, doch
zwischenzeitlich folgt man uns am Besten auf Instagram: instagram.com/GoNicePlaces
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