„Wo man hinspuckt keimt es“, so oder ähnlich heisst es zu Beginn von Max Frischs Roman „Homo
Faber“. Nun, dieser Satz, leicht abgewandelt, beschreibt unser Weekend in Rom
treffend: „Wo man hintritt ist Geschichte“. Und diese Erfahrung faszinierte uns
ungemein. Kommt dazu, dass wir (mitten im Winter) grosses Wetterglück hatten
und bei beinahe frühlingshaften Temperaturen durch die Stadt flanieren konnten.
Fügt man dann noch gutes Essen, Italianità und eine gewisse mediterrane
Leichtigkeit hinzu, dann hat man alles, was es zum Glück braucht - zumindest für uns sind dies die wichtigsten Zutaten für eine gute Portion Glück.
SWISS fliegt
mehrmals täglich direkt nach Rom. Mit dem Leonardo Express, der vom Flughafen
alle 15 Minuten nonstop zum Bahnhof Roma Termini fährt, erreicht man das
Stadtzentrum in ca. 30 Minuten. Untergebracht waren wir im Mercure RomaColosseum, das sich - wie es der Name besagt - in unmittelbarer Nähe des
Colosseums befindet, und das man vom Bahnhof Roma Termini in ca. 15 Minuten zu
Fuss erreicht. Alternativ kann man am Bahnhof auch die Metro bis Colosseum
nehmen, und dann sind es nur noch ein paar wenige Schritte. Das Hotel war ganz
passabel für ein Weekend, wenngleich das Zimmer eher klein war. Fürs erste
Abendessen suchten wir das Ristorante Isidoro grad beim Hotel auf und wurden nicht
enttäuscht: gute italienische Küche, guter Wein und sehr anständige Preise.
Morgens als Erstes
den Anblick des Colosseums, dann der Via dei Fori Imperiali entlang zum
Monumento a Vittorio Emanuele II, dabei links und rechts die verschiedenen
Ausgrabungstätten sehen, welche alle für sich je ein Tageswerk an Studium und
Entdeckung bedeuten: ja, so kommt man gut in Rom an, und hat das Gefühl,
irgendwie an den Geburtsstätten zentraler Epochen der europäischen
Kulturgeschichte zu stehen. Das ist das Faszinierende an Rom, das uns das
ganze Weekend hindurch begleitet: die vielen Kulturepochen über Jahrhunderte,
die sich alle in dieser Stadt zutrugen,
und die sich gegenseitig berfruchten: Etrusker, Römer, Christentum… Wir waren
frühmorgens bereits im Bann dieser Stadt!
Nach einem starken
Espresso steuerten wir die Via del Corso an, wo wir dann bald rechts Richtung Fontana di Trevi abbogen. Die
Fontana di Trevi zieht ganztags immer riesige Menschenmassen an, so dass ein
Besuch frühmorgens empfehlenswert ist. Die kunstvolle Ästhetik dieser
Brunnenanlage wird einem erst bewusst, wenn man unmittelbar davor steht:
stundenlang hätten wir dem Wasserspiel entlang der imposanten Statuen, allen voran Oceanus, zuschauen
können. Von der Fontana di Trevi schlenderten wir durch die engen
Altstadtgassen weiter Richtung Piazza di Spagna, wo wir dem Treiben rings um
die Spanische Treppe zuschauten, die warmen Sonnenstrahlen genossen, und
natürlich vor dem Aufbruch noch selber die spanische Treppe hinaufgingen. Von
oben bietet sich ein schöner Ausblick über die Dächer Roms.
Von der Piazza di
Spagna zogen wir am Palazzo Chigi vorbei zum Pantheon, wo uns die Erhabenheit
der Kuppel mit der Lichtöffnung in Bann zog und uns aufgrund der ausgestrahlten
Ruhe für einen kurzen Augenblick vergessen liess, dass wir uns in einer Grossstadt
befinden - trotz unzähliger Besucher um uns. Von dort zogen wir weiter zur
Piazza Navona, diesem länglichen Platz antiker Wettkämpfe, und dessen viele
Restaurants ein Gefühl der Gemütlichkeit verströmen. Mittag haben wir jedoch nicht dort
gegesesen, sondern auf dem Weg zur Engelsbrücke. Und trotz Januar konnten wir
draussen sitzen, so warm war es!
Bei der
Engelsbrücke schauten wir dem Treiben auf der Brücke und im Fluss zu: Ruderer
zogen ihre gezwungenermassen etwas kleinen Bahnen, liessen sich aber von der
Enge des Flusses Tiber nicht abbringen. Von Ferne grüsste bereits die ächtige
Kuppel des Vatikans, dem wir uns daraufhin näherten, und wo wir den vielen
Menschen auf dem Platz zuschauten. Es ist immer wieder eindrücklich zu erleben,
für wie viele Gläubige aus aller Welt der Besuch des Vatikans einen Höhepunkt
im Leben darstellt, und wie ergriffen die Menschen auf dem Platz beim Anblick
dieser mächtigen Basilika sind! Den Tag ausklingen liessen wir bei einem Aperol
Spritz, und abends waren wir sehr angetan von Essen, Wein und Ambiente im
Restaurant Naumachia.
Den Sonntagvormittag
widmeten wir den Ausgrabungsstätten neben dem Colosseum, ein Must bei jedem
Rombesuch, wie wir finden, führen einen doch die verschiedenen Ausgrabungen an
den Ursprung der Stadt Rom zurück. Ehrfürchtig vor den vielen Jahrunderten Geschichte
durchschritten wir das Areal, bevor wir dann kurz nach Mittag wiederum Richtung
Flughafen aufbrechen mussten. Rom, Du ewige Stadt, Deine erhabene Vergangenheit
und Deine nicht minder lebenswerte Gegenwart haben uns sehr beeindruckt, gerne
werden wir wiederkommen!
Aber als Nächstes
stehen nun Tauchferien in Indonesien an, wir werden selbstverständlich
berichten.
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