Indonesien: Maratua und Lombok


Maratua ist eine Insel südlich von Kalimantan, Indonesien, und bekannt in Tauchkreisen als fantastischer Tauchspot aufgrund der starken Gezeiten und dem damit zusammenhängenden Fischreichtum. Seit Langem stand diese Insel auf unserer Tauch-Wunschliste, aber die etwas umständliche Anreise hat uns immer abgehalten. Nun, im März 2017 haben wir es gewagt, weil wir davon ausgingen, dass der seit Längerem fertig gestellte neue Flughafen auf der Insel dann tatsächlich in Betrieb sein wird - angekündigt war die Inbetriebnahme ja schon lange, aber wie die Erfahrungen mit dem neuen Flughafen von Berlin zeigen, ist das so eine Sache mit der tatsächlichen Betriebsaufnahme bei fertig gebauten Flughäfen. So auch beim Flughafen Maratua - und zuletzt sind wir denn auch mit dem Schiff auf die Insel gekommen… Aber der Reihe nach.

Mit SWISS flogen wir nach Singapur, übernachteten dort im Ibis on Bencoolen (ideal für eine Nacht), und flogen am nächsten Tag mit Silk Air nach Balikpapan auf Kalimantan. Dort übernachteten wir wiederum, dieses Mal im Novotel Balikpapan, einem etwas in die Jahre gekommenen Hotel mit jedoch köstlichem Frühstücksbuffet. Und für eine Nacht auf Durchreise war das Hotel ideal, da mit Taxi nur ca. 25 Min. vom Flughafen entfernt. Am Tag drauf sind wir dann mit Garuda Indonesia nach Berau geflogen, wo uns die Nabucco Island Resort-Crew erwartete, mit dem Auto zum Boot brachte, und dann per Boot in ca. 3h auf die  Insel. Die Bootsfahrt ist zuerst den Fluss hinunter, dann aufs offene Meer hinaus, das Wasser wird dabei als wie klarer und hellblauer. Die letzten 20 Minuten sind der Insel entlang, bis bei der Lagunenmündung ins innere der halbmondförmigen Insel Maratua eingeschwenkt wird und wir endlich im Nabucco Island Resort angekommen waren. ENDLICH! Ja, mit dem Flugzeug (es ist wöchentlich ein direkter Flug von Balikpapan nach Maratua vorgesehen) wäre die Anreise aus Europa recht viel einfacher. Aber es sei nun hiermit deutlich festgehalten: ob mit oder ohne Flieger, die lange Anreise lohnt sich auf jeden Fall!









Nabucco Island Resort ist eine kleine Insel für sich, nur ganz wenige Bungalows, was unbeschwertes Inselleben ermöglicht. Wir hatten unser Bungalow auf der anderen Seite des Jettys und genossen maximale Ruhe. Die Veranda des Bungalows mit direktem Steg ins Wasser ermöglichte abends unbeschwertes Gedankenschweifen, bis die Dunkelheit vollständig eingebrochen ist - und die Mücken (und von denen hat es viele!) aktiv wurden. Dabei den Wechsel der Gezeiten während des Tages zu beobachten, sowie den Geräuschen des Tages und der Nacht zu lauschen, war wunderbar erholsam. Gespiesen wird in einem offenen Restaurant über dem Meer, nebenbei hat es noch eine kleine gemütliche Bar, und trotz der Abgeschiedenheit gibt sich die Küchencrew alle Mühe, jeden Tag fantasievolle, schmackhafte und abwechslungsreiche Mahlzeiten zuzubereiten.

Die Hauptattraktivität von Maratua ist jedoch das Tauchen. Und auch wenn wir schon an vielen tollen Orten getaucht sind: das Tauchen auf Maratua ist eine Klasse für sich! Wir haben die ersten beiden Tage den PADI Rescue Diver-Kurs absolviert, und sind danach täglich dreimal tauchen gegangen. Jeden Morgen trägt man sich beim Tauchcenter ein, bei welchen Tauchgängen man dabei sein möchte, und ja, Nachttauchgänge sind auch möglich. Mit dem Boot erreicht man die verschiedenen Tauchplätze in 5-10 Minuten, getaucht wird ausserhalb der Lagune. Und die Tauchgänge sind spektakulär, es hat von allem etwas: Korallen, Steilwände, Makro, aber vor allem: einen riesigen Barracudaschwarm bei der Lagunenmündung. Da dort aufgrund der Gezeiten die Strömung sehr stark ist, wird mit Riffhaken getaucht - wir hätten stundenlang diesem gewaltigen Naturschauspiel des Barracudaschwarms zusehen können, eine absolut eindrückliche Erfahrung!











Ein zweites Highlight war der Tagesausflug zur Insel Sangalaki, ca. 90 Minuten mit dem Speedboot, wo es riesige Mantas zu beobachten gibt. Zeitweise konnten wir 4-5 Mantas gleichzeitig sehen, und zuzuschauen, wie diese majestätischen Tiere mit ruhevoller Kraft ihre Runden im Wasser ziehen, das war unglaublich eindrücklich. Auf der Rückfahrt ins Resort wird dann noch auf der Insel Kakaban Halt gemacht, wo es einen Süsswasser-See gibt, in dem unzählige harmlose Quallen sind. Das Wasser war richtiggehend getränkt von Quallen. Zu wissen, dass diese harmlos sind, ermöglicht von Nahem einen genauen Blick auf diese urtümlichen Tiere, was spannend war.








Nach einer Woche Maratua sind wir dann via Berau - Balikpapan - Jakarta per Boot und Flugzeug nach Lombok weitergezogen (eine Tagesreise!), der Nachbarinsel von Bali, mit dem grossen Vulkan Rinjani. Dort stiegen wir im Qunci Villas bei Senggigi ab, einem Resort, das wir bereits zum dritten Mal aufsuchten, und das uns wiederum begeisterte. Was nicht selbstverständlich ist: denn ein Resort, das einem gefallen hat, kann beim zweiten Mal zu einer Enttäuschung werden, vor allem, wenn es in der Zwischenzeit gewachsen ist und man es als klein in Erinnerung hatte. Qunci Villas ist bedeutend gewachsen seit unserem letzten Mal, trotzdem haben wir genau die Ruhe und Erholung vorgefunden, die wir uns erhofften. Die gesamte Anlage ist wunderschön gestaltet, und die Angestellten geben sich jeden Tag von Neuem grosse Mühe, all die Gäste zufrieden und glücklich zu stellen - was ihnen hervorragend gelingt. Wir hatten ein Bungalow mit Privatpool und genossen absolute Ruhe und Erholung. Ganz besonders zu schätzen wussten wir, dass das Frühstück auf Wunsch auch auf der eigenen Veranda zubereitet wird - ohne Aufpreis. Mit vor Ort gemieteten Motorrädern erkundigten wir die Insel, fuhren nordwärts nach Bangsal und dann via Monkey Forest wieder zurück. An einem Tag machten wir einen Ausflug auf Gili Meno, wo wir nochmals zwei Tauchgänge absolvierten. Aber am meisten genossen wir das Resort selber, sowie den himmlischen Spa - Erholung garantiert.










Lombok selber ist flächenmässig etwas grösser als Bali, die Mehrheit der Bewohner sind jedoch Muslime und nicht Hindus, wie auf Bali. Der grosse Unterschied zu Bali ist jedoch, dass Lombok immer noch ein wenig ein Geheimtipp ist und daher viel gemächlicher tickt als die Nachbarinsel. Und natürlich bei Weitem nicht die Touristenströme zu bewältigen hat wie Bali. Auf der Rückfahrt an den Flughafen (bei unserer Ankunft war es bereits Nacht) sahen wir dann auch die wunderschönen Reisfelder, welche eine wichtige Einnahmequelle Lomboks darstellen.

Die Rückkehr erfolgte wiederum mit Silk Air nach Singapur, und von dort mit SWISS in die Schweiz. Indonesien hat uns wiederum begeistert, wir sind bereits an der Planung unserer nächsten Indonesien-Ferien. Aber zunächst wollen wir 24h Florenz erleben - Bericht folgt.

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