Bordeaux, St. Émilion, Bassin d'Arcachon und Biarritz


Bordeaux und die Atlantikküste sind definitiv immer eine Reise wert! Und im Spätsommer ganz besonders! Unsere diesjährige Reise kann wohl unter dem Begriff "Saveurs Terrre et Mer" zusammengefasst werden, als dass wir sowohl Weingüter, als auch Austernzuchten besuchten. Aber der Reihe nach….

Easyjet bringt einen in 1h10 von Basel nach Bordeaux. Dort haben wir bei Enterprise ein Auto gemietet. In Bordeaux haben wir wiederum im Novotel Centre genächtigt, welches sehr zentral gelegen ist, und von wo aus sich die Altstadt von Bordeaux gut zu Fuss erkunden lässt. Oder noch besser: mit einem der zahlreichen Mietvelos, welche an unzähligen Mietstationen in der ganzen Stadt für Euro 1.60.-/24h einfach mit Kreditkarte ausgeliehen werden können. Die entsprechende App informiert einen in Echtzeit darüber, an welcher Leihstation noch wie viele Velos vorhanden sind, bzw. wie viele freie Plätze für die Rückgabe des Velos vorhanden sind. Die Altstatdt von Bordeaux ist wunderschön und sehr gepflegt, die prächtige Kathedrale, die schicken Cafés und die wunderschönen Barockhäuser haben uns einmal mehr begeistert! Ganz besonderes haben wir uns gefreut, dass wir im Rest. Le Petit Commerce, mitten in der Altstadt, in einer belebten Gasse abends unter freiem Himmel einen Tisch reservieren konnten, denn die Fischspezialitäten dieses Restaurants waren uns in guter Erinnerung vom letzten Mal. Reservationen sind unerlässlich, Telefon +33 5 56 79 76 58. Wichtig ist der Hinweis, dass man gerne draussen sitzen würde, der muss bereits bei der Reservation angebracht werden, will man nicht riskieren, dass man drinnen sitzen muss.










Von Bordeaux aus haben wir einen Ausflug ans Bassin d'Arcachon gemacht, wo die berühmten Austern herkommen. Dort gibt es in Gujan-Mestras auch ein kleines Austernmuseum, welches einem alles über die Austernzucht erklärt. So erfährt man, dass Austern Hermaphroditen sind: ein Jahr sind sie weiblich, das nächste Jahr männlich. Nachwuchs wird nur im Bassin d'Arcachon und bei der île d'Oléron gezüchtet, da es hierfür ideale klimatische Bedingungen braucht: nicht zu salzig, viel Licht, viel Plankton und die richtige Temperatur. Für die Austernzucht werden getünchte Ziegel im Wasser geschichtet, auf welchen sich die Austernbabies festsetzen. Danach werden sie von den Ziegeln genommen und in Säcke gefüllt. Vom Bassin d'Arcachon und von der île d'Oléron wird dann der Austernnachwuchs an andere Zuchtorte in ganz Europa verkauft. Bis die Austern genussreif auf dem Teller angerichtet sind, reifen sie 3 Jahre im Meerwasser heran, werden immer wieder gewogen und nach Grösse sortiert in entsprechende Säcke abgefüllt. Die grössten Austern bekommen die Nummer 1, je kleiner sie sind, desto höher die Nummer. Meistens werden in Restaurants Austern der Grösse 2, 3 oder 4 angeboten. Wir waren fasziniert von diesem Handwerk. Und selbstverständlich haben wir nach dem Museumsbesuch bei einem der Austernzüchtern nebenan eine kleine Degustationsplatte genossen: 6 Austern Grösse 2 und 6 Austern Grösse 3. Dazu etwas Baguette mit salziger Butter, ein Glas Weisswein - herrlich!








Am Tag darauf haben wir den berühmten Weinort St. Émilion besucht, ein kleines, wunderschönes mittelalterliches Dörfchen ca. 45 Autominuten von Bordeaux entfernt, und weltbekannt für seine Weine. Bereits die Fahrt dorthin durch die Weingüter ist schön, und das Dorf selber (obwohl sehr touristisch) unbedingt einen Besuch wert! Beim Office de Tourisme kann man eine Broschüre über alle Weingüter, die Kellerbesichtigungen anbieten, erhalten. Und meist empfangen zwei, drei Weingüter am Tag selber auch Interessierte ohne Voranmeldung. Wir haben genau dies gemacht und ChâteauLaniote besucht, ein Weingut auf 5 Ha., was der üblichen Grösse der Weingüter in St. Émilion entsprechen würde, wie man uns erklärte. Seit 1821 befindet sich dieses Weingut im Familienbesitz, heuer in der 9. Generation. Nur Rotwein produziert dieses Weingut. Château Laniote ist ein Grand Crû: nur 61 der rund 1000 Weingüter in St. Émilion dürfen dieses Prädikat tragen, welches alle 10 Jahre von einem unabhängigen Komittee nach strengen Kriterien vergeben wird. Selbstverständlich durften wir am Ende der Führung den Wein auch degustieren, und natürlich haben wir uns eine Flasche des 2010 Jahrgangs als Erinnerung an diesen Besuch gekauft.









Von St. Émilion sind wir südwärts richtung Rauzan - Agen gefahren, was eine wunderschöne Fahrt durch die Weingebiete des St. Émilions und des Entre Deux Mers ist. Die schier unendlichen Alleen von Weinreben haben uns sehr gefallen! In der Nähe von Agen befindet sich das mittelalterliche Dörfchen Pujols, welches als einer der schönsten Dörfer Frankreichs gilt. Zu sehen gibt es nicht sehr viel, aber der Ort auf einer Anhöhe lohnt sich für einen kleinen Kaffeehalt.




Danach sind wir durch endlose Wälder nach Biarritz gefahren, dieser wunderschönen Stadt am Atlantik, ganz im Südwesten von Frankreich. Biarritz war bereits vor einigen Jahrhunderten als Badekurort des europäischen Adels geschätzt, heute zieht diese sehr schöne Stadt Surfer, Badegäste und Erholungssuchende aus aller Welt an. Genächtigt haben wir im Mercure Le Président, mitten im Zentrum, was sich als sehr gute Wahl erwies. Am ersten Abend haben wir im Rest. Le Corsaire, Port des Pecheurs, Tel. +33 5 59 24 63 72, beim alten Fischerhafen zu Abend gegessen: die fangfrischen Fischspezialitäten und die freundliche Bedienung haben uns sehr überzeugt! Am zweiten Abend haben wir bei der alten Markthalle im Rest. Pintxos, 13, Rue des Halles, 64200 Biarritz, Tel. +33 5 59 41 89 45, gegessen, was ebenso eine gute Wahl war, und was lediglich 5 Minuten zu Fuss vom Hotel entfernt war. Überhaupt bietet sich der Bereich um die alte Makrthalle an für Aperitif, Drinks und Essen, es hat dort sehr viele nette Restaurants und Bars, wie wir fanden.





Von Biarritz aus sind wir der Küste nach bis nach Hendaye gefahren, dem französisch-spanischen Grenzort - einfach, weil wir bis an die Grenze Frankreichs reisen wollten. Unterwegs haben wir in St. Jean-de-Luz Halt gemacht, einem sehr schönen Ort mit wunderschönen Häusern und tollem Strand, wo wir bei unserer Erkundigung des Ortes auf die Markthalle stiessen und dort von der gewaltigen Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten beeindruckt waren. In einer Ecke der Martkthalle befindet sich eine kleine Austernbar, und da gerade Mittagszeit war, haben wir eine kleine Austernplatte genossen. Bei der Fahrt von St. Jean-de-Luz nach Hendaye lohnt es sich die Strasse an der Küste (und nicht die Autobahn) zu nehmen, da sie sehr schöne Ausblicke auf den Atlantik bietet. Anhalten unterwegs ist nicht ganz einfach, aber es gibt doch den einen oder anderen Haltepunkt, wo man sein Auto einen Moment hinstellen kann, um die Aussicht zu geniessen.







Von Biarritz hat uns Air France in ca. 1h zurück nach Paris gebracht. Wir waren von der französischen Atlantikküste einmal mehr sehr begeistert und werden wieder kommen!

Als Nächstes kommt der nachträgliche Bericht über Maratua und Lombok in Indonesien, worum mich viele Leserinnen und Leser gebeten haben.

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