Heisses Weekend in Sevilla


Sevilla, diese wunderschöne, geschichtsträchtige Stadt in Andalusien ganz im Süden Spaniens, haben wir an einem Weekend im Juli besucht. Es war heiss, ohne Zweifel, das ganze Weekend über, nachmittags erreichten die Temperaturen jeweils 37 Grad. Doch es war eine angenehme, trockene Hitze, und meist wehte ein wenig der Wind, so dass der Aufenthalt sehr angenehm war. Zudem sind in den engen Gassen in der Altstadt Tücher von einer Strassenseite zur anderen gespannt, so dass der nächste Schatten jeweils nie weit war. Aber beginnen wir der Reihe nach.

Seit ein paar Monaten fliegt nun Edelweiss Air direkt nach Sevilla, die Flugzeit betrug auf unserem Hinflug 2h40, auf dem Rückflug 2h10. In Sevilla nahmen wir ein Taxi ins Hotel Novotel, merkten dort jedoch, dass die Haltestelle des Flughafenbusses direkt beim Hotel um die Ecke liegt, so dass wir zurück an den Flughafen den Bus nahmen. Eine Fahrt mit dem Bus kostet EUR 4.- pro Person, die Fahrzeit beträgt ca. 20 Minuten.

Das Hotel ist sehr gross, verfügt über einen Pool auf dem Dach, das Zimmer war sehr geräumig, aber etwas in die Jahre gekommen, was die Einrichtung anbetraf. Uns störte dies nicht weiter, denn die Freundlichkeit des Personals hat dies mehr als wettgemacht. So haben wir zum Beispiel sehr geschätzt, dass wir am Sonntag das Zimmer etwas länger behalten durften und vor dem Rückflug nochmals uns frisch machen konnten.

Grad beim Hotel befindet sich eine grosse Shopping Mall mit tollen Geschäften, sowie Coffee Shops (was praktisch war, da wir das Zimmer ohne Frühstück gebucht haben), wie auch eine Metrostation, die eine Alternative für den Fussweg in die Altstadt darstellt. Wir haben die Metro natürlich auch einmal ausprobiert, sehr modern, aber man ist nicht wirklich schneller in der Altstadt, so dass wir den ca. 20 minütigen Spaziergang zum Gebiet rund um die Kathedrale jeweils gerne unter die Füsse genommen haben.







Die riesige Altstadt Sevillas, angeblich eine der grössten Europas, wo sich Zeugnisse und Spuren ganz unterschiedlicher Kulturen, Epochen, Religionen und Weltzanschauungen finden, ist denn auch das Wahrzeichen Sevillas. Um einen Überblick über alles zu bekommen, haben wir eine Hop-On-Hop-Off Rundfahrt (EUR 20.- pro Person) gemacht, bei welcher man auch durch die Areale der beiden Weltausstellungen Sevillas fährt. Dabei wurde uns bewusst, welch internationales Handelszentrum Sevilla immer war, und dies, obwohl die Stadt nicht am Meer liegt, sondern mit dem Meer nur mit einem Fluss verbunden ist, der früher beschiffbar war. Der Torre del Ore diente früher denn auch dazu, den Zugang zur Stadt auf dem Fluss zu regulieren. Nicht verwunderlich also, dass Christoph Kolumbus auch aus Sevilla stammte.





Uns haben jedoch die engen Gassen der Altstadt, die wunderschönen Gebäude mit den reich verzierten Kacheln, die Sauberkeit der Strassen, die vielen gut erhaltenen mittelalterlichen Kirchen und Kathedralen, sowie die einladenden Restaurants und Tapas Bar, kurz: all das, was in unseren Augen das Flair dieser wunderschönen Stadt ausmacht, am Besten gefallen. Was gibt es Schöneres, als sich einfach durch die engen Gassen treiben zu lassen, ohne genau zu wissen, wo man sich befindet, um dann wieder auf eine der zahlreichen Kirchen zu treffen, anhand derer man sich orientieren kann? 








Oder sich morgens vom Duft gerösteten Kaffees und frisch gepressten Orangensafts zu einem kleinen Halt auf den bereitgestellten Stühlen einer Bar verführen zu lassen? Gewiss, die Hitze ist tagsüber allgegenwärtig, aber dank eines eisgekühlten Vichy Catalans, einem leicht salzigem Mineralwasser, kommen die Lebensgeister jeweils bald wieder. A propos eisgekühlt: einmal haben wir die Gazpacho im grossen Weinglas mit Eiswürfeln serviert bekommen - köstlich! Restaurantempfehlungen? Nun, in den Gassen nördlich und seitlich der Kathedrale reihen sich Tapas Bars und Restaurants eine nach der anderen, so dass man am Besten dahin geht, wo es einladend wirkt und wo es Platz hat. Wir haben überall hervorragend gegessen und fanden es toll, wenn uns die Kellner trotz oftmals fehlender Englischkenntnisse (bzw. unserer fehlender Spanischkenntnisse) die eine oder andere Tapasspezialität empfohlen haben. Dazu abends eine kühle Cava, oder auch mal ein Glas Rioja, unter dem grossen andalusischen Himmel, und bestenfalls von ferne noch Flamencoklänge - Sevilla, Du Schöne, wir werden definitiv wiederkommen!

Und wenn wir schon über Spanien berichten, dann holen wir im nächsten Blogbeitrag den Bericht über unsere Tage auf Mallorca im Juni dieses Jahres nach.

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